Die Verkaufsbeschreibung von Immobilien

Wenn man eine Immobilie für den Verkauf vorbereitet, müssen auch passende Beschreibungen für die Onlineportale gefunden werden. Wer schon einmal verschiedene Immobilienportale durch gestöbert hat, ist auf die unterschiedlichsten Beschreibungen gestoßen. Oftmals klingen diese sehr monoton und ist nur eine Aufzählung von Fakten. Hier ein kurzes Beispiel: Wohnfläche: 150qm, Grundstück: 890qm, Keller, Zentralheizung, Doppelverglaste Fenster, Baujahr 2010. Sicherlich sind hier viele Details genannt, aber wirklich ansprechend ist eine solche Aneinanderreihung von Daten nicht. Vor allem da die meisten Daten sowieso beim Einstellen in die Immobilienportale gefordert werden. Vielmehr sollte man die Phantasie des Lesers anregen und die Lust auf eine Besichtigung erzeugen.

Wie kann man einen Inseratstext emotionaler beschreiben?

Wer zum Beispiel eine Südterrasse hat, kann hier zum Beispiel auf die tollen Sommerabende verweisen, die man hier verbringen kann. Aus der neuen gepflegten Einbauküche, wird das kulinarische Zentrum für die Familie. Ein großzügiges Badezimmer mit Dusche wird eine Entspannungsoase für Abende zu Zweit in der Badewanne im Kerzenschein.

Wie Sie an den Textbeispielen erkennen können, sollten Beschreibungen auf einer emotionellen Ebene geschrieben werden. Der Leser sollte sich das Haus oder die Wohnung vor dem geistigen Auge vorstellen können und sich schon in der Phantasie heimisch fühlen.

Keine Übertreibungen

Auch wenn man den Leser mit einer Geschichte durch die Immobilie führt, sollte man von Übertreibungen oder nicht vorhandenen Annehmlichkeiten Abstand nehmen. Denn haben Sie bei dem Leser das Interesse für eine Besichtigung geweckt und Sie führen ihn auf den sonnigen Balkon mit Blick ins Grüne, auf dem Sie in der Beschreibung mit Ihrer fünf-Köpfigen Familie die Abendstunden bei Gesellschaftsspielen verbringen, der Balkon in Wirklichkeit aber im Norden liegt, 2 Quadratmeter groß ist und einen Blick auf die Hauptstraße bietet. Solche Unwahrheiten kommen schnell auf und fördern den Frust des Besichtigers drastisch. Und Frust beim Interessenten ist das Letzte was Sie als Immobilienverkäufer brauchen können.

Vorteile aufzeigen

Nach einer bildhaft geführten Erzählung durch die Immobilie, sollten Sie die Vorteile der Immobilie nochmal zusammengefasst aufzeigen. Zählen Sie dabei alle Punkte auf die von Bedeutung für einen Interessenten sein können, Sie aber selbst nicht als Vorteil gesehen haben. Denn für jemand anderen kann dieser Punkt wichtig sein. Als Beispiel der Anschluss für einen Kamin, den Sie selbst nie wollten, oder die Möglichkeit, das Dachgeschoß auszubauen. Oder die Einliegerwohnung, die aktuell von der Oma bewohnt wurde. All dies können Dinge sein die über das Interesse an der Immobilie entscheidend sein kann.

 

Emotionale Texte, aber Wahrheitsgemäß

Um alle wichtigen Punkte nochmal zusammenzufassen:

Als Beschreibung nutzen Sie eine bildhafte Geschichte, die durch Ihre Immobilie führt und dabei den Leser das Gefühl vermittelt bereits hier zu wohnen. Sie erzählen nur wahre Details, die Sie gerne etwas ausschmücken dürfen, solange der Interessent diese bei einer Besichtigung auch vorfinden kann. Zum Ende zählen Sie alle Vorteile die Ihre Immobilie bietet zusammenfassend auf.

 

Wir wünschen Ihnen nun viel Erfolg bei Ihrem Immobilienverkauf!

Verkaufspreis – gut gemeint aber nicht hilfreich

Immobilienbesitzer, die sich dazu entscheiden ihre Immobilie zu verkaufen, stehen am Anfang vor einem großen Problem: der Verkaufspreis. Genau bei diesem Punkt werden viele Fehler gemacht. So erging es auch Familie T. nachdem klar war, dass sie ihr Haus nun an den Mann bringen wollen.

Emotionen – Trügerischer Ratgeber

Herbert T., Vater und Familienoberhaupt, rief die Familienrunde ein. Das Thema des Abends war klar: Der Verkauf des geliebten Einfamilienhauses. Denn Herbert T. hat eine Beförderung bekommen, die einen Umzug notwendig macht. Die beiden Töchter Sabrina und Monika setzen sich mit gemischten Gefühlen an den Tisch. Ebenso Franziska T., die Ehefrau von Herbert. Natürlich freut sich die Familie für Ihren Vater und Ehemann, doch das Gefühl des Abschieds vom Haus fällt schwer. Wurde doch in dem Haus so viel erlebt. Herbert baute selbst tatkräftig am Rohbau mit, um seiner damals frisch geheirateten Ehefrau ein behagliches Nest zu bieten. Damals wurde durch den hohen Zeitaufwand die junge Ehe schnell auf die Prüfung gestellt. Doch nach vielen schwierigen Momenten und der Fertigstellung des Hauses zeigte sich schnell die positive Bewährung: Sabrina, denn Franziska war nach dem Einzug ins neue Heim schwanger. Kurz nach der Geburt folgte bereits Monika. So wuchs die kleine junge Familie.

In den vielen Jahren pflegte die Familie ihr Heim. Jedes Jahr stand für Herbert im Frühjahr die Fassade auf dem Programm. Denn er liebt den gepflegten Eindruck, genau wie seine Frau Franziska, die sich liebevoll um den gewachsenen Garten kümmerte. Mit der Zeit kamen auch viele schöne Dinge hinzu, wie der gemütliche angebaute Wintergarten, in dem die Familie an den kalten Tagen glücklich zusammen saß und viele Runden Monopoly spielten. Oder die Whirlpoolbadewanne, die sich Franziska immer gewünscht hatte. Die Familie baute sich so mit der Zeit ihr Traumhaus immer weiter aus. Daher fällt den vieren der Abschied nun extrem schwer.

Doch neben diesen vielen Erinnerungen muss die Familie nun alles für den Verkauf vorbereiten. Die vier sitzen am Esstisch und Herbert frägt in die Runde: „Was denkt ihr für welchen Preis wir verkaufen sollen?“. Die beiden Töchter waren bereits im Internet aktiv und haben Häuser aus der Nachbarschaft ausgedruckt, die aktuell zum Verkauf ausgeschrieben sind. Sie legen die Blätter der zwölf Häuser auf den Tisch.  Schon beim ersten Haus fällt Herbert die Fassade ins Auge: „Besonders gepflegt ist das Haus ja nicht, da muss unseres deutlich mehr wert sein!“. So begutachten und vergleichen die vier Haus für Haus. Am Schluss sind noch drei Häuser übrig. Franziska kennt eins der Häuser. Ein Neubau, den sie beim spazieren gehen schon gesehen hat. „Schaut mal! Das Haus kenne ich. Das wird für 450.000 Euro angeboten. Das ist doch so ähnlich wie unseres.“ Die beiden Töchter sind sich bei einem anderen Haus einig: „Die haben auch einen wirklich tolles Bad und sieht toll aus“. Bei dem Haus handelt es sich um eine modernisierte Stadtvilla für 520.000 Euro. Auch Herbert findet eins der drei Häuser besonders interessiert: Ein schönes und vor allem sehr gepflegtes Einfamilienhaus. Er ist beeindruckt von dem toll angelegten Garten. Was Herbert jedoch nicht weiß, dass der Verkäufer bereits seit über drei Jahren versucht sein Haus zu verkaufen. „470.000 Euro! Das ist genau in der Mitte! So können wir’s doch probieren“, meint Franziska. „Dann sind wir nicht die teuersten und nicht die günstigsten. Was meint Ihr?“ Die Familie stimmt ihr zu. Vor allem sind sich alle einig, dass auch noch genug Spielraum ist, wenn ein Käufer handeln möchte.

Das Ergebnis und die Ernüchterung

Gesagt getan. Die Töchter haben das Haus im Internet auf einer Verkaufsplattform für Immobilien veröffentlicht. Franziska hat sich um die regionale Zeitung gekümmert. Auch Herbert war aktiv. Er hat allen seinen Vereinskollegen von dem Hausverkauf erzählt. Viele Interessenten haben sich das Haus der Familie angeschaut, aber letztendlich kaufen wollte niemand.

Was ist passiert?

Die Familie hatte sich die teuersten drei Immobilien zum Vergleichen ausgesucht. Durch die vielen Emotionen, die die Familie mit dem Haus verbindet, haben sie ihr Haus gefühlsmäßig verteuert. Da viele davon ausgehen, dass das eigene Haus besser ist wie die anderen Immobilien. Hätte die Familie eine professionelle Wertermittlung machen lassen, hätte diese im Fall von Familie T. einen Wert von 390.000 Euro ermittelt. Somit 80.000 Euro unter dem „Emotionspreis“.

Daher ist es bei der Verkaufspreisfindung immer wichtig sich nicht von Emotionen leiten zu lassen. Viele Immobilienmakler bieten diesen Service günstig, manchmal auch kostenlos an. Ein professioneller Immobilienmakler ermittelt den möglichen Verkaufspreis ganz ohne Emotion und vor allem realistisch.