Vor allem durch die Elektronik-Fachmärkte wurde das Bild der Geiz-Mentalität geprägt. Natürlich spricht viel für einen Preisvergleich – man möchte das beste Produkt zum günstigsten Preis erwerben. Da ist es mehr wie legitim Preise zu vergleichen. Anders sieht es da beim Verkauf der eigenen Immobilie aus.
Zurzeit finden wir vermehrt Angebote unserer Makler-Kollegen, die mit „Kostenfrei für den Verkäufer“ oder ähnlichen Slogans werben. Doch als Kunde sollten Sie solche Aussagen aufhorchen lassen und vor allem hinterfragen, warum unsere Kollegen mit solchen Angeboten locken möchten.
Auf dem aktuellen Verkaufsmarkt sind viele Makler in Konkurrenz um die wenigen Immobilien, welche verkauft werden sollen. Sie als Kunde möchten natürlich die beste Leistung und das zum günstigsten Preis. Da klingt ein Versprechen wie „Provisionsfrei für den Verkäufer“ sehr verlockend. Doch nach der Beauftragung kommt oft schnell die Ernüchterung.
Denn solche Versprechen klingen zwar auf dem Papier recht schön, haben aber oft einen Haken (oder auch mehrere).
Fragen Sie sich, warum ein Immobilienmakler einen solchen „kostenfreien“ Service anbieten. Ein Immobilienmakler der Kunden nicht von seinen Dienstleistungen überzeugen kann, versucht auf diese Art und Weise Aufträge zu generieren und hofft einen ahnungslosen Käufer zu finden.
Um Ihre Immobilie für Sie als Verkäufer kostenlos anzubieten, werden diese Kosten auf den Interessenten abgewälzt. Doch Interessenten von heute sind nicht dumm. Daher bevorzugen Kaufinteressenten Immobilien die provisionsfrei angeboten werden und nehmen erst später oder im schlechtesten Falle gar keinen Kontakt zu Immobilien mit Provisionsforderung auf.
Nachteil für Sie: Je länger die Immobilie unverkauft leer steht, desto teurer wird der Verkauf für Sie als Immobilieneigentümer.
Der zweite Faktor den man bei diesem Konstrukt bedenken sollte ist, dass ein Immobilienmakler der rein von dem Immobilienkäufer bezahlt wird, gegen Sie arbeiten könnte um einen Abschluss zu erzielen. Zum Beispiel durch Reduzierung des Verkaufspreises, um dadurch den Verkauf abzuschließen.
Nachteil für Sie: Niedrigerer Verkaufserlös
So wird der auf den ersten Blick „kostenlose“ Verkaufsauftrag durch die längere Verkaufszeit und den Preisnachlass teurer sein, als ein regulärer Verkaufsauftrag, der Ihre Immobilie „provisionsfrei für den Käufer“ angeboten hätte.
Gute Immobilienmakler leisten professionelle Arbeit, investieren eigenes Geld in die Vermarktung, erbringen Mehrwerte, die ihr Geld auch wert sind.
Daher unser Fazit: Auch im Immobilienverkauf gilt der Spruch „Was nichts kostet, ist nichts!“