Für viele Menschen ist der Kauf einer Immobilie nach wie vor ein zentraler Lebenstraum. Die eigenen vier Wände werden nicht nur als attraktive Altersvorsorge umworben. Vielmehr genießen Eigentümer ihre Freiheit, da sie die Immobilie nach eigenen Vorstellungen gestalten können. Angesichts der mitunter hohen Preise für Baugrundstücke oder fertig gestellte Häuser, interessieren sich Kaufwillige zunehmend für renovierungsbedürftige Gebäude. In der Regel werden solche Objekte zu einem attraktiven Preis angeboten, so dass einige Interessenten der Verlockung nicht widerstehen können, obgleich ihnen nicht bewusst ist, was auf sie zukommen kann. Im Klartext bedeutet dies, dass der Kauf einer renovierungsbedürftigen Immobilie einerseits ein Schnäppchen, andererseits aber auch eine Fehlinvestition sein kann.
Nach dem Kauf ist häufig vor der Investition:
Nehmen wir einmal an, dass eine renovierungsbedürftige Immobilie einen Abnehmer gefunden hat. Voller Tatendrang und Enthusiasmus macht er sich an das Werk, seinen Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Immerhin war der Kaufpreis sehr gering und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen wirken übersichtlich. Dementsprechend macht er sich zuversichtlich an die Arbeit. Was der Käufer des Gebäudes hingegen nicht bedacht hat ist die Tatsache, dass sich einige Mängel erst zeigen, als die Instandsetzungsmaßnahme bereits fortgeschritten ist. Zwar hat der Käufer die Sanierungskosten durchaus in seinen Finanzplan einkalkuliert, die höheren Kosten, die nunmehr aufgrund der versteckt Mängel notwendig werden, wurden jedoch nicht berücksichtigt. Mängel, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind, können beispielsweise defekte Leitungen oder poröse Baumaterialien sein. In diesem Fall wird unser Käufer seinen zuvor gehegten Enthusiasmus möglicherweise vorschnell ablegen. An dieser Stelle wird besonders deutlich, welche Konsequenzen sich aus dem Erwerb einer renovierungsbedürftigen Immobilie ergeben können. Daher sollten Interessenten vor dem Kauf einige grundlegende Überlegungen durchdenken, um einen Fehlkauf oder eine finanzielle Überlastung zu vermeiden. Letztendlich ist der Abnutzungsgrad eines Gebäudes maßgeblich, wenn Kosten für die Instandsetzung kalkuliert werden sollen. Euphorie und guter Wille sind sicherlich idealer Ratgeber, um einen Traum zu leben. Geht mit der Umsetzung jedoch ein finanzielles Desaster einher, sprechen Betroffene nicht selten von einem Albtraum.
Was Interessenten vor dem Kauf einer Renovierungsimmobilie beachten sollten:
Vor dem Kauf einer scheinbar preiswerten Immobilie, bei der auf den ersten Blick lediglich Grundarbeiten zu erledigen sind, sollten vor allem handwerkliche Laien auf einen Fachmann zurückgreifen. Dieser sollte beim Besichtigungstermin auch zugegen sein, um abschließend seine fachkundige Meinung äußern zu können. Zwar wird ein Sachverständiger für seine Tätigkeit auch Geld verlangen. Das Honorar liegt aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch weit unter den Kosten, die unter Umständen durch den unbedachten Hauskauf entstehen können. Es ist vor allem wichtig, die Emotionen vor einem Hauskauf auszublenden. Stattdessen sollte ausschließlich der Verstand genutzt werden. Da einige Sanierungsgebiete keinen Rohbauwert haben, wäre der Kauf eines Neubaus in einem solchen Fall regelmäßig günstiger. Ebenso sollten sich Interessierte nicht von jüngeren Immobilien verleiten lassen. Denn auch vergleichsweise junge Gebäude können schwerwiegende Mängel aufweisen. Gerade bei diesen Objekten zeigen sich versteckte Mängel erst nach einiger Zeit. Ferner sollten für die Instandsetzung staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden. Da Immobilien eine anerkannte Möglichkeit sind, um für das Alter vorzusorgen, hat auch der Staat ein großes Interesse daran, die individuellen Träume vom Eigenheim zu subventionieren. Dazu wurden spezielle Förderprogramme eingerichtet. Bevor nunmehr der Kaufvertrag notariell geschlossen wird, sollten sich potentielle Käufer folglich über finanzielle Hilfsprogramme informieren. Der Vorteil dieser Finanzierungshilfen liegt vor allem darin, dass die Kreditinstitute günstigere Zinsen fordern, als es bei Wirtschaftsinstituten der Fall ist.